Archäologische Sammlung
Die Geschichte der archäologischen Sammlung geht bis an die Anfänge des Museums zurück und bildet, wie auch bei anderen Naturkundemuseen, einen grundlegenden Eckpfeiler der Sammlungskonzeption. Ihr Auf- und Ausbau erfolgte unter anderem durch Aufsammlungen und Ausgrabungen von Mitarbeitern, Schenkungen, Ankauf von Privatsammlungen, Stiftungen und durch die Übernahme von Fundkomplexen aus anderen Museen. Einen umfangreichen Zuwachs erhielt die Abteilung in den Nachkriegsjahren mit der Übernahme eines Teils der stark durch Kriegseinwirkungen gezeichneten archäologischen Sammlung des Grassimuseums.
Heute umfasst die Sammlung etwa 16.000 vergebene Inventarnummern und ist damit die umfangreichste und zugleich bedeutendste ihrer Art in Westsachsen. Sie umspannt dabei einen Zeitraum von der Altsteinzeit bis zur frühen Neuzeit, also circa 280.000 Jahre Menschheitsgeschichte, vorrangig mit Funden aus dem nordwestsächsischen und mitteldeutschen Raum.
Darunter sind herausragende Fundkomplexe von überregionaler Bedeutung, wie jene des paläolithischen Fundplatzes Markkleeberg, verschiedene bronzezeitliche Depotfunde (unter anderem Ermlitz, Carsdorf, Rötha), der früheisenzeitliche Depotfund von Leipzig-Wahren und die Funde aus dem Fürstengrab von Schladitz aus der Römischen Kaiserzeit.
Momentan befindet sich die Sammlung im Aufarbeitungszustand, bei dem der Fokus auf Inventarisierungs-, Digitalisierungs- und Forschungstätigkeiten liegt. Damit soll nicht nur die Grundlage für die zukünftige Dauerausstellung im Bowlingtreff geschaffen, sondern auch die Zugänglichkeit für wissenschaftliche Institutionen und für interessierte Bürgerinnen und Bürger mittels Wissenstransfer erleichtert werden.