Präparation eines Vogels
Der Weg zum fertigen Präparat setzt sich aus mehreren praktischen Arbeitsschritten zusammen:
Der erste Schritt ist immer die wissenschaftliche Erfassung des Objekts. Alle wichtigen Daten wie Fundort, Funddatum und Finder werden notiert. Dazu gehört auch das Vermessen und Wiegen.
Der handwerkliche Präparationsprozess beginnt mit einem Körperschnitt, über den das ganze Tier abgezogen wird und so die äußere Hülle mit Haut, Fell beziehungsweise Federkleid vom Körper getrennt wird. Im Anschluss wird die lose Tierhaut auf links gedreht und von allen Fleisch-, Bindegewebs- und Fettteilen befreit. Die im Präparat verbleibenden Gliedmaßenknochen werden entfleischt, aus dem Schädel das Gehirn entfernt.
Zur Säuberung wird die Haut in ein Waschbad eingelegt und aufbereitet, nach Entfettungsbad und Imprägnierbad gewässert, geschleudert und getrocknet. Während des Waschprozesses wird inzwischen ein künstlicher Körper aus PU-Schaum hergestellt und die sechs notwendigen Stützdrähte vorbereitet.
Haut und neuer Körper sind nun für die Montage vorbereitet. Der Schädel und die Augenhöhlen werden mit Ton gefüllt, die künstlichen Glasaugen eingesetzt. Nachdem die Stützdrähte in die Haut eingebracht wurden, werden diese im künstlichen Körper verankert. Wenn die Haut auf dem Körper sitzt, wird der Körperschnitt wieder sauber zugenäht. Der Vogel wird auf ein Podest aufgesetzt und in eine natürliche Haltung gebracht. Die Haut wird dabei entsprechend verteilt und die Federn geordnet. Bestimmte Partien werden mit Nadeln fixiert, um ein unkontrolliertes Trocknen auszuschließen und ungewollten Hautverspannungen entgegen zu wirken.